Fragen und Antworten

Wie fängt Sucht an?

Ärzte und Ärztinnen kennen immer noch nicht alle Gründe, warum Menschen suchtkrank werden. Manchen trinken erst nur ein wenig Alkohol, nehmen wenig Drogen, und am Schluss sind sie nach Alkohol oder Drogen süchtig. Manche nehmen Tabletten, um Probleme zu vergessen oder um ihre Nerven zu beruhigen. Am Schluss brauchen sie die Droge, um sich normal fühlen zu können. Wenn ein Mensch einmal die Kontrolle über sein Trinken oder Drogengebrauch verloren hat, dann braucht er Hilfe, um damit aufzuhören.

Wenn ein süchtiger Mensch krank ist, warum geht er oder sie dann nicht einfach ins Krankenhaus?

Das liegt daran, dass ihm gar nicht klar ist, dass er krank ist. Selbst wenn er langsam merkt, dass ständig irgendwas schief geht, glaubt er nicht, dass der Alkohol oder die Drogen das Problem sind. Manchmal gibt er die Schuld dann anderen Leuten, oder er schiebt alles auf seine blöde Arbeitsstelle oder, oder, oder… Aber in Wirklichkeit sind Alkohol oder Drogen sein eigentliches Problem.

Gibt es „typische“ Süchtige?

Nein, so etwas wie typische Alkoholkranke oder Drogensüchtige gibt es nicht. Alkoholkranke können jung, alt, reich, arm, Mann oder Frau sein.

Wie kann man Sucht heilen?

Sucht kann man nicht heilen. Alkoholkranke oder andere suchtkranke Menschen können die Krankheit nur zum Stillstand bringen, indem sie aufhören zu trinken oder Drogen zu nehmen. Alkoholkranke, die aufgehört haben zu trinken, nennt man „trockene Alkoholiker“. Süchtige, die keine Drogen mehr nehmen, nennt man „cleane (saubere) Süchtige“. Sie können ein glückliches, gesundes und zufriedenes Leben führen.

Können Familienmitglieder Alkohol- oder Suchtkranke dazu bringen, dass sie mit dem Trinken oder den Drogen aufhört?

Nein. Es ist wichtig zu wissen, dass Suchtkranke Hilfe brauchen, um mit dem Trinken oder den Drogen aufzuhören. Aber keiner kann dazu gezwungen werden, Hilfe anzunehmen, egal wie sehr Du Dich darum bemühst. Es ist auch wichtig zu wissen, dass Familienmitglieder nicht die Hilfe leisten können, die Alkoholkranke oder Drogensüchtige brauchen. Ein suchtkranker Mensch braucht Hilfe von Fachleuten, die sich mit dieser Krankheit gut auskennen.

Wie viele Kinder in Deutschland haben suchtkranke Eltern?

Mehr als 2,5 Millionen Kinder in Deutschland haben Eltern, die alkoholkrank, tablettensüchtig oder drogenabhängig sind. Auch in Deiner Schulklasse sind bestimmt mehrere andere. Und auch sehr viele Erwachsene sind mit alkoholkranken oder suchtkranken Eltern aufgewachsen.

Was kann ich tun, damit es mir selbst besser geht?

Sprich mit jemandem über das Problem, zu dem Du Vertrauen hast. Sprich mit Lehrer*innen, die Du magst. Sprich mit Erzieher*innen, Sporttrainer*innen oder Vertrauenslehrer*innen. Und es gibt Gruppen für Kinder wie Dich, wo Du mit Anderen sprechen kannst.

Flasche + Glas
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